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Vorarlberger Lebensmittelindustrie
mittel

„Schon als Kind habe ich gerne in der Mühle mitgearbeitet.“

Für Felix Rhomberg von Vorarlberger Mehl war früh klar, dass er in den Familienbetrieb einsteigen möchte. Schon in der Schulzeit hat er in der Mühle mitgeholfen. Heute bereitet er sich darauf vor, die Unternehmensleitung von seinem Vater zu übernehmen – mehr dazu und zu seinem Weg im folgenden Interview.
Blogbeitrag •
26.09.23 •
Bernhard Tschann

Was machst du bei V-Mehl konkret? Oder hast du eh schon alles einmal gemacht?
Aktuell arbeite ich hauptsächlich als Qualitätsmanager. Zu meinen Aufgaben zählen neben diversen Labortätigkeiten auch unterschiedliche Büroarbeiten, das Dokumentieren und viel in Kontakt mit den Kunden zu sein. Manchmal würde ich mich aber eher als „Mädchen für alles“ bezeichnen, da ich ja schon in allen Bereichen des Betriebs gearbeitet habe. Ich springe also gerne ein, wo Hilfe benötigt wird – sei es bei der Getreideannahme oder in der Verpackung.


Was gefällt dir an deiner Arbeit am besten, was vielleicht weniger?
Ganz klar die Vielseitigkeit. Jeder Tag bringt wieder etwas Neues. Natürlich gibt es hin und wieder Momente, die einen einfach aufregen können. Wichtig ist für mich aber, dass das Positive überwiegt. Ich glaube, wenn man seiner Leidenschaft nachgeht, wird das auch immer so sein.

 

Welche Ausbildung hast du gemacht? Was davon kannst du im Betrieb umsetzen?
Nach der Matura an der HAK Lustenau habe ich mich für ein Studium in Innsbruck entschieden: Zuerst den Bachelor in Wirtschaftswissenschaften und anschließend den Master in Strategic Management. Auch heute noch kann ich mein erlerntes kaufmännisches Wissen im Einkauf und im Verkauf einsetzen.

Außer der schulischen Ausbildung oder dem Studium ist für mich aber vor allem wichtig, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Überall gibt es etwas zu entdecken, das einem später vielleicht weiterhelfen kann.

 

Welche beruflichen Erfahrungen hast du zuvor gesammelt?
Obwohl für mich schon sehr früh klar war, in den Familienbetrieb einzusteigen, wollte ich auch andere Branchen kennenlernen. Ich habe während meiner Schulzeit mal ein Praktikum in einer Bank gemacht – aber das war wohl nichts für mich...
Weitere Berufserfahrung konnte ich etwa direkt nach der Studienzeit bei der größten Mühle der Schweiz sammeln. Dort habe ich wertvolle Einblicke in deren Produktion gewonnen und so auch mal andere Herangehensweisen kennengelernt.

Wie siehst du deine Zukunft bei V-Mehl?
Schon als Kind habe ich mal in ein Freunde-Buch geschrieben, dass ich „Mehl-Chef“ werden möchte. Inzwischen arbeite ich voll im Betrieb mit. Ich unterstütze meinen Vater, der das Unternehmen heute noch leitet, in vielen Bereichen wie Einkauf, Verkauf, Personal oder Marketing. In näherer Zukunft, in etwa zwei Jahren, plant mein Vater in Pension zu gehen. Dann möchte ich in seine Fußstapfen treten und Vorarlberger Mehl erfolgreich weiterführen. Damit ich die Aufgaben Schritt für Schritt übernehmen kann, suchen wir derzeit auch nach einem*einer neuen Qualitätsmanager*in.

 

Wo siehst du das Unternehmen in zehn Jahren?
Wir sind ein regionaler Nahversorger, und das soll auch in den nächsten Jahren so bleiben. Ich habe die Hoffnung, dass gutes Brot von den Konsument*innen wieder mehr geschätzt wird – gerade jenes von kleineren Handwerksbäckereien. Handwerklich hergestelltes Brot vom Vorarlberger Bäcker, der Vorarlberger Bäckerin – mit Vorarlberger Mehl natürlich.

 

Welchen Tipp hast du für junge Menschen, die in die Arbeitswelt einsteigen möchten?
Folge deiner Leidenschaft. Es müssen nicht immer die großen, bekannten Firmen oder die bekannten Berufe sein. Schaut euch auch mal einen kleineren Betrieb, mit familiärem Arbeitsklima an oder einen etwas unbekannteren Lehrberuf, wie beispielsweise die Müllerlehre. Ihr werdet staunen, was ein Familienunternehmen so zu bieten hat. Hinter den Kulissen verbergen sich oft spannende Schätze. Wenn man etwa unser Gebäude anschaut, welches jetzt bald 100 Jahre alt ist, oder wenn man generell an die Müllerei denkt, stellt man sich vielleicht einen sehr alten Beruf vor. Aber in unserer Mühle sind wir wirklich sehr modern aufgestellt. Wir haben zum Beispiel eines der modernsten Vermahlungssysteme der Welt. Also einfach mal reinschnuppern.

 

Zur Person

Felix Rhomberg, 28 Jahre
Ausbildung:   Master Strategic Management
Beruf:   Assistenz der Geschäftsleitung & Qualitätsmanager bei Vorarlberger Mehl
Hobbies:   Faustball, Skifahren, Zeit mit der Familie, Kochen, Backen

 

Wordrap

Ein guter Tag beginnt mit ... einem guten Brötchen vom „Beck ums Eck“.
Meine Lieblingsmehl ist ... Spätzlemehl. Ich liebe Spätzle aller Art (Kässpätzle, Spinatspätzle, Krautspätzle, usw.).
Familienbetrieb bedeutet für mich ... Zusammenhalt, kurze Wege, Flexibilität und Innovation.
Kochen, Backen oder weder noch? ... Beides sehr gerne und viel. Kochen ist für mich aber die größere Entspannung, daher mehr Kochen.
Mein berufliches Motto ist ... nie aufzugeben.